Am 24. Mai 2025 war es soweit: Paul Wiesinger startet zu seinem erster Ultramarathon. 47 Kilometer, 2700 Höhenmeter, unzählige Emotionen – und ein Erlebnis, das er nie vergessen wird. Ein Erfahrungsbericht von #pauli.
Ich fange ganz von vorne an:
Im August 2024, an einem dieser Tage, an denen man aus einer Laune heraus Dinge tut, die man später nicht mehr ganz erklären kann, meldeten mein guter Freund Werner und ich uns für den KTRE an – der Middle sollte es sein. Damals hatten wir keine Ahnung, worauf wir uns da einließen. Es war hart. Es war schmerzhaft. Aber es war auch unglaublich lustig. Und genau dort begann meine Reise – denn dort lernte ich die verrückten, herzlichen und leidenschaftlichen Menschen vom KTC kennen.
Nach dem KTRE war für mich erstmal wieder Schluss mit Trailrunning. Ich kehrte zurück zu meiner großen Leidenschaft: dem Bergsteigen. Die Ruhe der Berge, das Gefühl von Freiheit – das war mein Element. Doch wie das Leben so spielt, stand plötzlich das nächste Event im Raum: der Obala Ultra Trail. Nach einigem Hin und Her ließ ich mich überreden, mit den Ladies vom KTC zu laufen. Und siehe da – die 30-Kilometer-Marke fiel. Und mit ihr auch mein Herz für diesen Sport. In diesen Tagen wurde mir klar: Der Zusammenhalt, die Motivation, das Miteinander – das ist etwas ganz Besonderes. Und so wurde ich Mitglied - nicht einfach in einem Verein, sondern in DEM Trailrunning-Club KTC.
Dann kam der Winter. Und mit ihm wieder Skitouren, Gipfel, Schnee und Höhenmeter. Trailrunning? Wieder auf Eis gelegt. Bis zum Jänner 2025. Da klingelte mein Telefon. Am anderen Ende: René Ganshofer. Seine Frage: „Laufst mit beim Schwarzach Trail?“ Meine Antwort: „Ja, wenn’s was zwischen 20 und 35 km gibt, bin ich dabei.“ Seine Antwort: „Na! Des wird dei erster ULTRA.“
Ich sagte zu. Und dann kamen sie – die schlaflosen Nächte. Zweifel. Fragen. Wie soll ich das schaffen? Wie trainiere ich dafür? Und vor allem: Wann? Bis Ende März war ich noch voll im Skitourenmodus – kein einziger Laufkilometer seit November.
Ende März: Trainingsstart. Spät, aber motiviert. Und dann war er da – der große Tag.
24. Mai 2025 – Schwarzach Trail
Die Nacht davor? Kaum geschlafen. Die Nervosität? Unbeschreiblich. Aber ich war bereit. Oder zumindest so bereit, wie man für einen ersten Ultra sein kann.
Startschuss. Ich nehme mir vor: Nicht zu schnell. Ziel ist nicht die Zeit – Ziel ist ankommen.
Schon beim Start war die Stimmung großartig – nicht zuletzt, weil wir als KTC-Team stark vertreten waren. Neben mir standen Claudia Roth, Christian Prattes, Jürgen Brunner und natürlich René Ganshofer an der Startlinie. Jeder mit seinem eigenen Ziel, aber alle mit derselben Leidenschaft in den Beinen. Am Vortag mischte schon Neo Ganshofer bei den Kinder Rennen mit.
1. Labestation: Die Stimmung ist gut, die Landschaft wunderschön.
2. Labe: Ich bin überrascht – es macht immer noch Spaß.
Dann: Schneeberg. Ich kann’s kaum glauben – ich bin schon hier? 20 Kilometer und fast 2000 Höhenmeter liegen hinter mir. Und es läuft. Ich erinnere mich an Renés Worte vom Vortag: „Spar dir die Kraft bis zum Schneeberg. Wenn’s dann noch geht – lass laufen.“
Und es ging.
3. Gipfel, 4. Gipfel: Bei jedem Kreuz ein Lächeln, ein Schmäh mit den Helfern. Ich genieße jeden Moment. Ich will diesen Lauf nicht einfach nur überstehen – ich will ihn erleben.
KM 35 – vorletzte Labe: Kurze Gesangseinlage mit Oimaras: Wackelkontakt, ein Schluck Radler – und weiter geht’s. Ich werfe einen Blick auf die Uhr. Mein Kopf beginnt zu rechnen. Wenn ich mich nicht total verrechne, könnte ich es unter 8 Stunden schaffen. Geplant waren 9. Ich bin sprachlos – und motiviert.
Ich rufe René an – der natürlich schon längst im Ziel ist – und erinnere ihn an sein Versprechen, mir entgegenzulaufen. Und wie versprochen: Die letzten 3 Kilometer laufen wir gemeinsam. Wir überholen sogar noch ein paar Läufer. Und dann ist er da – der Zieleinlauf.
Ein Moment für die Ewigkeit
Ich kann es kaum fassen. Mein erster Ultra. Und er hat nicht nur funktioniert – er hat Spaß gemacht. Ich bin stolz. Dankbar. Und voller Emotionen.
Ein riesiges Dankeschön an das gesamte Team des Schwarzach Trails – für die perfekte Organisation, die herzliche Betreuung und die unvergessliche Atmosphäre.
Ein ganz besonderer Dank geht an unsere KTC-Läufer:innen, die diesen Tag mit mir geteilt haben:
🏃♀️ Claudia Roth – mit ihrer ruhigen und gelassenen Art und immer ein Schmäh parat, auch während dem Lauf.
🏃♂️ Christian Prattes – ein Läufer durch und durch.
🏃♂️ Jürgen Brunner – Wahnsinniger Nr1. Das ist natürlich nur meine ganz persönliche Meinung 😉
🏃♂️ René Ganshofer – Wahnsinniger Nr2. - Motivator, Mitläufer, Freund – ohne dich wär ich nie dort gelandet.
Und was wäre ein Ultra ohne ein starkes Team im Hintergrund? Unser Support-Team war einfach großartig – mit Anfeuerung, Verpflegung, Fotos, Umarmungen und ganz viel Herz:
💚 Nina Ganshofer – immer zur Stelle mit einem Lächeln und motivierenden Worten (und nicht vergessen, Tagliatelle bedeuten 1 € Aufpreis).
💚 Simone Kröger – meine größte Unterstützung, nicht nur an diesem Tag.
💚 Birgit Natter – mit Energie und guter Laune an jeder Ecke.
💚 Martina Brunner – auch mit ganz viel Herz und Guter Laune immer mit dabei.
💚 Erwin Roth – der mit seiner Erfahrung und seinem Support inklusive Foto und Videoshootings direkt an der Strecke das Team komplett machte.
💚 Jeanette und Christian Götzl - Freunde des Vereins und KTRE Flyer Cover Modell
Danke, dass ihr da wart – ihr habt diesen Tag für uns alle zu etwas ganz Besonderem gemacht.
Und jetzt? Jetzt ist klar: See you next year – 100%!
