Seit seiner Gründung in Chamonix im Jahr 2003 und dem Aufbau auf diesem Erfolg hat sich die HOKA UTMB Mont-Blanc zur weltweit führenden Trail-Veranstaltung entwickelt und ist die Inspiration für die Schaffung der UTMB World Series, die auf denselben Gründungsprinzipien basiert: Überschreitung der Grenzen, Fairplay, Respekt für die Menschen, die Umwelt und Solidarität.
Dieses Jahr hatten gleich vier unserer KTC Ultraläufer die Ehre sich der Elite des Ultratrails in Chamonix Mont-Blanc zu stellen. Elmar Tomberger wurde für den CCC 100k gezogen und die „drei Amigos“ Jürgen Brunner, Wolfgang Lampl und René Ganshofer für den klassischen UTMB 100M.
Den Start des Abenteuers rund um den Mont Blanc machte Elmar am Freitag, dem 30.08.2024 um 9:00 Uhr im Zentrum von Courmayeur in Italien und stellte sich den für ihn bis jetzt härtesten 101 km und 6062 Hm.
Nach den ersten Kilometern ging es richtig steil rauf auf 2500 m Höhe zum Tête de la Tronche, mit einer außergewöhnlichen Landschaft und grandiosem Blick auf den Mont-Blanc in Richtung Refugê Bonatti und weiter über Singletrails wieder bergauf zum Grand col Ferret. Nach einem steilen Downhill überquerte er die Grenze zur Schweiz Richtung La Fouly und Champex Lac und erreichte in der bereits angebrochenen Nacht, nach einem weiteren Anstieg, Trient und hatte bereits über 70km und mehr als 4100Hm hinter sich. Weiter ging es wieder bergauf über den Les Tseppes Richtung Vallorcine zur französischen Grenze und bevor es dann runter ins Ziel nach Chamonix ging, hieß es die letzten Kräfte zu sammeln und noch einen allerletzten Anstieg mit ca 1000Hm auf den La Flegére zu überwinden. Endlich unten angekommen wird er in den frühen Samstagmorgenstunden auf den letzten Metern ins Ziel von seiner Familie, jubelnd Hand in Hand, ins Ziel begleitet.
Für die „drei Amigos“ fiel der Startschuss ebenfalls am Freitag, allerdings erst um 18:00 Uhr im Herzen von Chamonix und sie machten sich auf die 100M Reise mit über 176km und 9915 Hm rund um den Mont-Blanc durch Italien, die Schweiz und Frankreich. Die ersten 35 Kilometer ging es überwiegend über Asphalt, Forstwegen, kleineren Anstiegen und bereits in der angebrochenen Nacht durch die bunt leuchtende Fly Zone bevor es über stauende Singletrails in Richtung Refuge de la Croix du Bonhomme und somit den ersten großen steilen Anstieg bis 46km ging. Diese Hürde übewunden ging es für die drei Männer bergauf, bergab in Richtung Italien nach Courmayeur, wo sie auf denselben Streckenabschnitt des CCC und somit auf den Spuren von Elmar kamen. Mittlerweile hatten die drei über 80km und mehr als 4670 Hm in den Beinen und es war bereits Samstag zu Mittag, hier konnten sich die drei die Kleidung sowie Schuhe wechseln und gönnten sich einen kurzen Powernap und stärkten sich für die nächsten bevorstehenden knappen 100 km und verbleibenden 5300 Hm. Endlich km 101 und somit Arnouvaz erreicht stand ihnen die zweite Nacht bevor und sie machten sich weiter auf den Weg in Richtung Trient über La Fouly und Champex-Lac und durchquerten somit auch die Schweiz. In den frühen Morgenstunden am Sonntag, dem 01.09.2024 hatten sie es geschafft und waren in Trient angekommen und hatten somit über 146 km und mehr als 8100 Hm hinter sich gelassen. Die letzten 30 km machten es ihnen aber auch nicht gerade einfach, sie waren müde und erschöpft und die steilen Anstiege verlangten ihnen viel Kraft ab, vor allem beim letzten steilen Aufstieg auf den La Flégère bevor sie endlich die letzten 6 km bergab Richtung Ziel ins Visir nahmen. Wie auch bei Elmar wurden die „drei Amigos“ Richtung Ziel bejubelt sowie lauthals angefeuert. Die letzten Meter begleitet sie Neo Ganshofer über die Ziellinie wo sie von ihren Frauen überglücklich und tränenden Augen und voller Stolz empfangen und in die Arme geschlossen wurden.
Es war ein Rennen wie kein anderes, es geht über den Sport hinaus und hat sich weltweit als ikonisches Trail-Rennen etabliert.
Egal, wie lange man auch braucht, in weniger als 20 Stunden oder mehr als 46 Stunden, sowohl die Elite- als auch die Amateurläufer teilen das gleiche Abenteuer auf derselben außergewöhnlichen Strecke, getragen von der atemberaubenden Schönheit der Landschaften und einem gemeinsamen Ziel: die Ziellinie in Chamonix zu überqueren. Es ist so viel mehr als ein Rennen, es ist ein introspektives Abenteuer, welches jeden einzelnen prägt, der sich der Herausforderung stellt. Ob man von den Menschenmengen beim Start, auf den Laben, ja sogar vereinzelt auf der gesamten Strecke, und im Ziel angefeuert und bejubelt wird, von Emotionen überschüttet oder alles in Frage stellt: Schaffe ich die teilweise sehr knappen Cut-Off Zeiten rechtzeitig? Habe ich noch genug Kraft für den nächsten brutalen steilen Anstieg? Überstehe ich die Nacht und kann meine Augen noch offen halten? Soll ich vor Erschöpfung oder vor Freude weinen?
Mentale Stärke ist hier für jeden einzelnen, sowohl für die Teilnehmenden als auch für die Angehörigen und Supporter, eine Grundvoraussetzung. Jeder einzelne von uns hat mit den vier mitgefiebert und sie via Tracker und über die Live-Cams verfolgt und so begleitet.
Wir sind sehr stolz auf unsere vier Ultraläufer und gratulieren jeden einzelnen herzlich für diese herausragende Leistung. Wir sind gespannt ob und wer von unseren KTCler nächstes Jahr beim UTMB Mont-Blanc gezogen wird und ob wir aufs Neue wieder mitfiebern dürfen.